Wenn man dem Stern glauben schenken darf, wurde ihm Merkel ins Programm gedrückt. Eigentlich wollte er über den Besuch des Bischofs von Rom seine Gesprächsrunde “talken” lassen.
Anstatt nun aus der Not eine Tugend zu machen, die jetzt vorgesehene Euro-Schirm-Rettung kritisch zu hinterleuchten, kam eine Sendung dabei heraus, die in der Art einer Kaffeefahrt-Bewerbung durchgeführt wurde. Alles so schön “staatstragend”
Nun kann Jauch nicht alles allein machen, aber er hätte nur einmal die Bild-Zeitung der letzten Tage lesen müssen, um sich auf das Matierial zu beziehen, die sich widersprechenden Aussagen von Schäuble von “Mutti” kommentiert zu bekommen.
Um das Gespräch mit “Mutti” ein wenig aufzupeppen, hätte er auch z.B. Max Otte zur Klärung wirtschaftlicher Sachzusammenhänge ins Gespräch einbeziehen können. Nein, nichts da!
Er machte alles alleine. Er und Merkel in Sachen großer Europapolitik. Einfach staatstragend! Aber soviel hat dann Merkel doch gesagt. Sie wird ihr Europa durchsetzen, so wie sie es will und es ist auch möglich, dass es bei den Bürgschaften einige Ausfälle geben könnte.
Und Berluscolni wollte sie nicht als Chef haben. Nicht gesagt hat sie allerdings, welche Generationen für die möglichen Ausfälle den Kopf hinhalten sollen. Was sie dagegen machen will, dass ein anderer europäischer Chef das Sagen hat, der nichts von ihr will, konnte sie auch nicht schlüssig beantworten.
Eine Auseinandersetzung über das Für und Wider des Rettungsschirmes gab es nicht. Nur Behauptungen und Angstverbreitung!
Ihre flinken Zahlenspielchen über die Bevölkerungsanteile weltweit hat er nicht verstanden zu gewichten bzw. zu hinterfragen. Dabei weiß sie ganz genau, dass z.B. nur 2% unserer Bevölkerung aktiv die politische Willensbildung unseres Landes bestimmen und davon nur 0,2% wirklich entscheiden können, z.B. der Haushaltsausschuss.
Und dann ihre profunden Kenntnisse, wie sich nicht europäische Investoren verhalten werden, zukünftig in Europa zu investieren, dass war schon feinste Wahrsagerei!
Es war ein schöner Auftritt und eine gute Werbung für Merkel. Aber das Volk glaubt ihr nicht mehr und die Umfragewerte für ihre Koalition sind im Keller. Sarkozy durfte das jetzt schmerzlich erfahren, was es bedeutet, am Volk vorbei zu regieren.
Noch so eine Sendung und Jauch erleidet dasselbe Schicksal wie A. Will und landet mit seinem Format auf Donnerstag 23,45h.